Maybellene

"Maybellene ist eine Straßenmusikerin, die auch gern mal drinnen spielt." Dieser eine Satz würde dem Phänomen "Maybellene" zwar nicht gerecht, umreisst aber knapp, worum es geht. Im oberbayerischen Peißenberg aufgewachsen und im schwäbischen Augsburg gereift, hat die 21-Jährige Mebel "Maybellene" Hummig ihr musikalisches Handwerk auf der Straße gelernt und kann den Kanon relevanter Country-, Bluegrass- und Folk-Hymnen vorwärts und rückwärts aufsagen. Ihr Hauptinstrument ist die Mandoline, bisweilen greift sie zur Autoharp und kennt sich – vor allem bei Drinnenkonzerten – auch auf 88 Tasten recht respektabel aus. Ihrer Stimme hört man an, dass sie viel gegen den Straßenlärm ansingen musste, aber auch, dass es ihr auf die leisen Zwischentöne ankommt. Im Sommer 2017 entstand unter dem Dach der historischen Augsburger Hutfabrik, im "HeadApe"-Studio, ihr Debüt-Album, auf dem sie überwiegend Eigenkompositionen verewigt hat. Ihren Aktionskreis hat sie auf Fünfzigerjahre-Doo-Wop-Pop und Rock'n'Roll erweitert und schart bei ihren Konzerten, wie schon im Studio, bis zu 13 Mitmusiker um sich. So kunterbunt wie es auf dem Album zugeht, so vogelwild geht es auch auf der Bühne zur Sache: Bei Maybellenes Konzerten ist eigentlich nur sicher, dass nichts sicher ist. Doch auch Improvisieren will gelernt sein –  und diese Fähigkeit hat sich Maybellene bei unzähligen Auftritten redlich erworben.

Foto: Lisa Seifert       

 

 

 

Release

 

Fare Thee Well 

Rocca Records, 2017